CULK

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Die Wiener Formation CULK präsentiert im Oktober 2020 ihr zweites Album „Zerstreuen über Euch“. Es ist eine Kampfansage an tieferverwurzelte patriarchale Strukturen.

Die Gruppe rund um Sängerin & Multiinstrumentalistin Sophie Löw hat im letzten Jahr mit ihrem selbstbetiteltes Debütalbum einen „Suchtsound“ (spiegel.de) zwischen Shoegaze und Postpunk kreiert, mit dem sie für großes Aufsehen gesorgt hat. Für das neue Material haben sich CULK mit dem Wiener Produzenten Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf, Nino aus Wien, Voodoo Jürgens, Dives…) zusammengetan und gehen dabei den Weg des Debüts konsequent weiter.

Allem voran die betörenden Vocals von Sophie Löw, die in ihren Texten die relevanten Themen anspricht und poetisch verhandelt: Das sture Unsichtbarmachen der Geschlechtervielfalt in der sprachlichen und gesellschaftlichen Realität (“Dichterin”). Die vielen Strategien, die sich Frauen für den nächtlichen Nachhauseweg über die Jahre zurechtgelegt haben, um möglichst unversehrt anzukommen (“Nacht”). Die dienende und untergeordnete Rolle, in die sie im Bett, im Alltag, in der Familie, Arbeit und Öffentlichkeit gedrängt werden (“Helle Kammer”). Die nachhaltigen Schäden, die diese Erfahrungen verursachen (“Jahre später”) und die unzähligen wertlosen Rechtfertigungen und Erklärungen, die auf Kritik an den Geschlechterverhältnissen immer wieder folgen. All diese Themen behandelt die Wiener Band CULK auf ihrem zweiten Album “Zerstreuen über euch”.

Es sind gewichtige Themen, sie kreisen stets um Macht, Liebe und Widerstand. Ihre Dringlichkeit wird sofort spürbar. Textlich und musikalisch. Sophie Löw (Stimme, Texte, Gitarre, Synthesizer, Artwork), Johannes Blindhofer (Gitarre), Benjamin Steiger (Bass, Gitarre) und Christoph Kuhn (Schlagzeug) haben ihre politischen und persönlichen Kämpfe in ihre Kunst getragen. Mit den musikalischen Formen des Post-Punk, fesselndem Gesang und poetischer Lyrics.

Die von Sophie Löw verfassten Texte wollen kein neoliberales “female empowerment”, sie sagen dem Publikum nicht, dass Frauen super sind und alles schaffen können. Sie wollen vielmehr einen Raum in und außerhalb der deutschsprachigen Popmusikszene schaffen, in dem kollektive Erfahrungen von Frauen im Patriarchat, das sie stets unterdrückt, an ihren Platz verweist und zum Schweigen bringen will, künstlerisch verarbeitet und gemeinsam verhandelt werden.

Trotz der häufig verwendeten Ich-Form weisen die Geschichten weg von individualisierten Erlebnissen hin zum Aufzeigen kollektiver Traumata, kleiner und großer, offensichtlicher oder lange unbemerkter. Sie beschreiben Wir-Erfahrungen auf eine schmerzvolle und intime, aber nie voyeuristische Art. Sie scheinen zu sagen, “Das ist alles da, das erleben wir jeden Tag, was machen wir jetzt damit?” Sie sind ein Anklagen der Verhältnisse ohne Zeigefinger, ein subtiles, aber doch intensives Ringen mit ihnen. Die Texte sind klar formuliert, es braucht keine Metaphern und keine Schönmalerei und doch sind sie dicht und verspielt, nicht immer in den Formulierungen an sich, aber immer in ihrer Anordnung, Wiederholung und Betonung. Sophie Löw "ist kein Dichter, doch sie schreibt Gedichte" ("Dichterin").

Im Zuge des 2017 veröffentlichten selbstbetitelten Debütalbums wurden CULK ständig gefragt, wofür ihr Name denn eigentlich stehe. “Für nichts” war die Standardantwort, CULK sei ein Kunstbegriff, der für nichts stehe, aber beliebig mit Bedeutung gefüllt werden könne. Nicht, dass das erste Album nicht bereits dafür gesorgt hätte, dass dies geschehen ist.

Mit “Zerstreuen über uns” haben CULK nun einen Weg gefunden, ihre politischen Bekenntnisse in ein einnehmendes Zusammenspiel aus Text, Musik und Ästhetik zu überführen, und ein Album ersonnen, das gleichzeitig rührt und aufwühlt, für die einen Fragen erst aufwerfen und für andere beantworten wird. Man fühlt sich ernst genommen, aufgefangen, aber auch herausgefordert von CULK. Das ist vielleicht die Bedeutung, die man dem Bandnamen zuschreiben kann, während er immer noch Platz für mehr lässt.

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The Viennese formation CULK will be presenting their second album “Zerstreuen über Euch” in October 2020. It is a declaration of war against deeply-rooted patriarchal structures.

Last year, the group around singer & multi-instrumentalist Sophie Löw has created an “addictive sound” (spiegel.de) between Shoegaze and Post-punk with their self-titled debut album which has caused a sensation along the way. For their new material, CULK have collaborated with the Viennese producer Wolfgang Möstl (Mile me Deaf, Nino aus Wien, Voodoo Jürgens, Dives…) and have been pursuing the path of their career consistently.

First and foremost, Sophie Löw’s lyrics, brought to life by her bewitching vocals, tackle highly relevant topics and negotiate them in a poetic way: The obstinate attitude of making gender diversity invisible among the linguistic and social reality (“Dichterin”). All the different strategies that women have gathered over a span of years, in order to comfort themselves with a hint of safety during night time, simply to arrive at home as unscathed as possible (“Nacht”). Pressured into serving a subordinate role in bed, in everyday life, within family, job and the general public (“Helle Kammer”). The lasting damage which is caused by these experiences (“Jahre später”) and the countless number of meaningless justifications that follow criticism against gender ratio, time and time again. The Viennese band CULK covers all these issues in their second album “Zerstreuen über Euch”.

These are heavy topics, circling around power, love and resistance; their urgency is immediately palpable, textually and musically. Sophie Löw (voice, lyrics, guitar, synthesizer, artwork), Johannes Blindhofer (guitar), Benjamin Steiger (bass, guitar) and Christoph Kuhn (drums) have infused their political and personal war into their very own art which coincides with the musical form of Post-punk, captivating voice, and poetic lyrics.

The lyrics written by Sophie Löw avoid neo-liberal “female empowerment”; they don’t convey a message of perfect women who can achieve everything they want. It is much more about providing a space, inside and outside of the German-speaking pop-music scene, where collective experiences by women oppressed by the patriarchy, relegated to a secondary position and reduced to silence, are artistically processed and collectively negotiated.

Despite the recurring use of the first-person view, the stories point out collective trauma of each spectrum: obvious or long unnoticed, instead of discussing individual experiences. They describe shared experiences in a painful and intimate but never voyeuristic way. They seem to say, “All of this is here, all of this we live to see, what are we going to do with it?” They are a denunciation of ratio without pointing fingers, a subtle, yet intense wrestling with them. The lyrics are clearly defined: there is no need for metaphors or white washing, yet they are dense and playful; not necessarily the wording itself but always in order, repetition, and emphasis. Sophie Löw “is not a poet, yet she writes poetry” (“Dichterin”).

In the course of the self-titled debut album, which was published in 2017, perpetual questions about the meaning behind the name CULK and what it stands for reached the band. “For nothing” was their usual answer, because CULK is a concept of art which can be filled with any meaning at all; not that the first album hasn’t already ensured that.

Through “Zerstreuen über Euch” CULK have discovered a way to convert their political declaration into an engaging interaction with lyrics, music, and aesthetics; concocting an album which moves and agitates, raises questions for some and gives answers to others. You feel taken seriously, sheltered, but also challenged by CULK. Maybe that’s the meaning which can be ascribed to the name of the band while it still leaves space for more.

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PRESS PHOTOS


(c) Antonia Mayer

(c) Sophie Löw

(c) Benjamin Steiger

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