Lyschko sind drei Menschen aus einer mittleren Großstadt in NRW, deren Frust sich in geballter musikalischer Wucht entlädt. Brutale Pop-Musik gerissen aus dem finsteren Herzen jugendlicher Furcht angesichts des Zustandes der Welt; zugleich aber auch Musik, die die Verhältnisse als gemacht und wandelbar erkennt und utopisch zu überwinden sucht; Musik schließlich, die aus der eigenen Verunsicherung große Träume schöpft.
Auf eine zweiwöchige Support-Tour mit Mia Morgan folgten Shows im Vorprogramm von Messer, Love A und Drangsal, der seit Monaten nicht müde wird, für Lyschko zu werben, und der Hit-Single “Fremd” obendrein auf unnachahmliche Weise seine Stimme leiht. So kommt es, dass sich selbst die mit Newcomer-Support geizenden großen Streaming- Anbieter Lyschko schon früh mit hochdotierten Playlist-Platzierungen den roten Teppich ausgerollt haben. Die erste Singleauskopplung „Hysterie + Abfall“ zierte auf Anhieb ein Spotify Cover („Fresh Finds“). “Fremd” und „Abend“ landen in “New Musik Friday”, der Mutter aller Spotify Playlists, nach der sich Bands, Labels und Managements die Finger lecken. Musikmedien wie Diffus und Musikexpress stiegen in die Jubelarien ein, präsentierten in höchsten Kritiker:Innen-Tönen die bisherigen Musikvideos, vergibt fünf Sterne an „Brennen“ und auch die Unterstützung anderer Bands bleibt nicht aus, unter anderem Kraftklub in ihrem „Radio mit K“.
Lyschko vertonen seit 2018 Verdruss, Attitude und Aufschrei in einer bittersüßen Melange aus Post Punk, New Wave und fein selektierten Essentialen von düsterem Pop. Im Schoße der NNDW (Neue Neue Deutsche Welle - ein Begriff den Lyschko, schon bevor sich Acts wie Edwin Rosen von ihm tragen ließen, selbst geprägt haben) triumphiert das junge Trio mit Bravour und sucht minutiös den Nahkontakt mit (Post-)Punk im Stile von Die Nerven, Culk oder Messer und internationalen Genre-Größen wie Fontaines DC, Iceage oder Just Mustard.
Mit der 2019er Debüt-EP “Stunde Null” und dem dazugehörigen Untergrund-Hit “Der Gang vor die Hunde” zementierten Lyschko den Grundbaustein zwischen zynischer Angefressenheit, Melancholie und brutalem Pop.
Jetzt legt die Newcomer-Band der Stunde ihr Debütalbum nach. “Brennen” nimmt die Hörer:innen mit auf eine Reise durch kristallklare Metaphorik und Lyschkos anziehendes Soundkonzept. Der Dreier präsentiert sich dabei weniger auf Krawall gebürstet, sondern in einer haken-schlagenden Retromanie inklusive Post-Punk Gewitter und Lina Holzrichters melancholischem und doch vollem Stimmvolumen. Dass die Band textlich und tonal einen
Hechtsprung Richtung NNDW Spitze gemacht hat, zeigt sich in jedem Aspekt des 50- Minüters. Lyschko beweisen auf “Brennen” eindeutiger denn je, dass sie einen langen Atem haben, ohne dabei in repetitive Muster zu verfallen. Ein Großteil der Tracks des Albums ist in den verschiedenen Lockdown-Phasen seit 2020 entstanden. Andere Lieder entstanden aus alten Demo-Aufnahmen, an denen die jungen Musiker:innen seit 2018 in Eigenregie arbeiten. Präzise und doch abwechslungsreich sind die Songs ineinander verzahnt: „Fremd“ und „Zurück (Zu Dir)“ winken mit Reminiszenzen und hymnischer Gewalt, „Ohnmacht“ symbolisiert den musikalischen Kontrollverlust und kokettiert mit Screams und Noise-Rock- Nuancen, während partiell post-rock-getränkte Gitarrenlinien auf die melodiöse Grundstimmung und Stakkato-animierte Drums in die Ekstase von „Abend“ einleiten und letztendlich der Albumcloser und Titeltrack das Gegenüber in einer atmosphärischen Trance hinterlässt.
Da Lyschko mit großem DIY-Ethos ihre Konzerte selbst buchen und im Waldmeister Solingen seit Jahren Konzerte veranstalten, sich auf diese Weise ständig vernetzen und weiter empfehlen können, nutzte die Band auch in der Konzert-armen Corona-Zeit jede erdenkliche Auftrittsmöglichkeit. Viele der “Brennen”-Songs erfuhren so den finalen Feinschliff und das jetzt so beeindruckende Arrangement. Und auch die Zahl der beteiligten Gast-Musiker:innen ist beeindruckend und zeigt, dass Lyschko schon vor Release ihres Debut-Albums als wichtiger Teil der deutschen Indie-Szene gelten. Neben den erwähnten Freund:innen der Band Max Gruber (Drangsal), Mia Morgan und badison sind auch Indie- Größen wie Sam Vance-Law, Paul Pötsch (Trümmer), Search Yiu oder Oliver Heinrich (ebenfalls Drangsal) als Gäst:innen Teil verschiedener Songs.
Produziert wurde “Brennen” von Tobias Siebert (Phillip Boa. Slut, Juli, Klez.e, uvm.) im Radio Buellebrueck Studio in Berlin, der bereits 2016 eine erste selbst bemalte Demo-CD von Lyschko bei einem seiner Klez.E-Konzerte vors Pedalboard gelegt bekam und sich daraufhin mit einem ausführlichen und liebevollen Feedback zurück meldete. Sängerin Lina Holzrichter: “Das Feedback war in erster Linie: ‘Vergesst mal den Rock und lasst mehr echte Emotionen zu.’ Seitdem sind wir die ganze Zeit im Kontakt geblieben, bis wir 2019 nach unserem Konzert beim Pop Kultur Nachwuchs beschlossen haben, unser Debütalbum zusammen machen zu wollen. Toby hat für unser Gefühl von Musik, wer wir sind, was wir machen und machen wollen, von Anfang an genau verstanden und sehr akkurat abgebildet.”
Umtrieben sind Lyschko nicht mehr nur von den Fragen der Adoleszenz und spät-juvenilen Auswüchsen, sondern nehmen vielmehr Abstand von gegenstandslosen Demo-Parolen und bewegen sich mit einer intuitiven melancholischen Leichtigkeit hin zu feinjustierten Lyrics und klug gesetzten Antithesen aus der Perspektive einer jungen, wortgewandten Frau. All das wirbelt nicht nur Staub auf, es verleiht deutschsprachiger Gitarren-Musik einen kräftig leuchtenden neuen Anstrich, der bleiben wird und ganz bestimmt so schnell nicht abblättert.
"Lyschkos flammenhafter Glamoursound macht, dass ich meine Jugend zurück haben und Dinge erleben will z.B. mir in einer durchsoffenen Sommernacht die Initialen der Bandmitglieder auf eine normalerweise streng verdeckte Stelle tätowieren
lassen..." (Charlotte Brandi)
"Von kühl und elegant zu ganz großen Emotionsgewittern in wenigen Takten und wieder zurück - Lyschkos angezündeter New Wave macht mich echt fertig. Positiv gemeint!" (Linus Volkmann)
„Album einmal gehört. Super genial! Bin bei allem dabei“ (Mille Petrozza) „Schroff und fein“ (Flawless Issues)
„ENDLICH(!) reißt mich etwas aus dem Shuffle-Trott des Nebenbei-Hörens ermattend geläufig klingender, auf Algorithmen getrimmter Massenware, und das mit einer neuen, heißen, fordernden Wucht, der ich mich, in tiefroten Gedanken an „BRENNEN“ als Soundtrack meiner Teenage Angst-Montage in Retrospektive, willentlich und ganz ergebe.“ (Mia Morgan)
DATES
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