Ein paar Jahre nach »Jalousie« meldet sich die Gruppe Messer nun mit ihrem mittlerweile vierten Album zurück. Auf »No Future Days« kristallisieren sich neue musikalische Einflüsse heraus, die sich schon auf den in den letzten Monaten erschienen Singles »Anorak« und »Der Mieter« andeuteten: Dub und Reggae mischen sich mit dem wieder etwas klassischer daherkommenden Post-Punk-Outfit, ist die Band doch – jetzt in kompakter Besetzung als Quartett – von den opulenteren Klängen auf »Jalousie« zu einem direkteren und unmittelbareren Soundgewand gelangt. Zurück zum Beton – dubby und cold, treibend und lustvoll. Nach fast zehn Jahren Bandgeschichte haben Philipp Wulf, Milek, Pogo McCartney und Hendrik Otremba dabei gelernt, ihre klanglichen Visionen präzise umzusetzen: Das Album ist in ihrem eigenen Studio erstmalig vollständig selbst produziert und leuchtet den so gewonnenen Raum der Möglichkeiten mit viel Licht aus. Mit wabernder Energie zeigt die Band, dass sie sich mehr denn je den eigenen Entwicklungsmöglichkeiten zu öffnen weiß. Ihre Sounds entfalten sich in Atmosphären und Stimmungen, die auch textlich nach wie vor Fragen stellen, jedoch von weniger Zweifel geprägt sind. Messer gehen mit ihrer Musik heute anders nach vorne.
Annika Henderson schreibt in den Linernotes zur letzten Messer-Platte:
»JALOUSIE fühlt sich an wie eine Sammlung von kurzen, schnellen Erzählungen, die aus den albtraumhaften Untiefen von Sänger und Texter Hendrik Otremba an der Oberfläche in die treuen Arme von Milek, Wulf, McCartney und Chittka finden. Dort ist die ganze Welt eine Bühne. Unser Protagonist dreht sich einem monotonen Bohrer gleich durch die sich stetig verändernden Szenarien, welche das meisterhafte Quartett ihm zeichnet, massiert unseren ganzen Körper, legt unsere unterbewussten Ängste frei, knetet die verklumpten Brocken unserer alltäglichen Ängste. Während er sich mit den Wahrheiten seiner und deiner Wirklichkeit beschäftigt, segelt er auf den stürmischen Meeren der vierzig Finger durch eine Reihe unverbundener Träume: Wir hören von Liebe, von Leidenschaft und Angst [...].«
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